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10.04. - 02.05.2021  -  Ein Monat im Tessin

In der letzten Zeit verbrachte ich fast jede freie Minute im Feld. Deswegen fasse ich die Tessinexkursionen in einem für einmal etwas längeren Bericht zusammen.

 

Gegen Ende April ist es normal das ich viel Zeit im Tessin verbringe. Doch die ''Tessinsaison 2021'' startete relativ aprupt für mich. Ich war auf dem Weg nach Zürich für eine Weiterbildung und entdeckte aus dem Zug einen Wiedehopf. Dies ist für mich immer das Anzeichen das der Frühlingszug nun beginnt. Wenig später erreichte mich eine Meldung; Seidensänger in der Magadinoebene! Etwas gestresst machte ich die morgendliche Weiterbildung und fuhr anschliessend sofort ins Tessin. Der unscheinbare Seidensänger ist nicht nur eine meiner Lieblingsarten sondern auch eine von den letzten 10 Schweizer Vogelarten welche ich noch nicht vor der Linse hatte (oder zu langsam war...). Er zählt wohl zu den schwierigsten Vögel zum Fotografieren. Sein leben spielt sich in Bodennähe mitten im dichten Schilf ab. Ich versuche ihn schon seit 5 Jahren zu fotografieren - nie hat es geklappt. Wieder vergingen die Stunden ohne ihn auch nur zu sehen. Doch plötzlich huschte er an der Wasserkante entlang vorbei. Stets versteckt, der Fokus hatte mühe ihn im Schatten zu erkennen. Ich wartete bis er zu einer Lücke im Schilf kam und tatsächlich zeigte er sich dort für 2 Sekunden komplett frei! Ein Traum wurde wahr! Da auch sonst extrem viele Zugvögel aufgrund des anhaltenden Regens im Tessin sich stauten, da sie bei solchen Wetterbedingungen nicht über die Alpen fliegen um in ihre nördlicheren Brutgebiete zu gelangen, beschloss ich am nächsten Tag wieder herunter zu fahren.

 

11.04.2021; Angekommen in San Antonino wurde ich bereits von zahlreichen Gartenrotschwänzen, Wendehälsen und Feldlerchen begrüsst. Der Tag schien gut zu starten! Unglaubliche Massen an den früheren Zugvögel stärkten sich beim festsitzen in der Ebene. Massen wie ich sie vielleicht alle 5 Jahre einmal erlebe! Besonders erfreut haben mich drei Wiedehopfe in einem Baum. Einer flog wenig später in meine Richtung auf den Boden und anschliessend in einen näheren Baum und liess sich schön Fotografieren. Wiedehopfe sind immer ein herrlicher Anblick! Die seltenen Brutvögel kann man leider nur noch an wenigen Stellen in der Schweiz finden. Doch im April kehren auch sie aus Afrika zurück und die Chancen stehen besser. Am ende des Tages kamen weitere weitere Wiedehopfe dazu - insgesamt 5 Stück, ein Halsbandschnäpper, Steinkauz und unzählige Wendehälse, Gartenrotschwänze, Baum-, Berg-, Wiesenpieper und vieles mehr! Was für ein Tag!

In der Woche vom 17. - 25. April hatte ich Ferien genommen um ausreichend Zeit im Tessin zu verbringen. Leider wechselte das Wetter und es war typisch für den Süden schönster Sonnenschein. Es gibt wohl nicht viele die in dieser Zeit ins Tessin fahren und auf Regen hoffen, doch meine Befürchtung behauptete sich und es waren nur noch sehr wenige Vögel anwesend. Ich versuchte deswegen einige Tage lang noch bessere Bilder des Seidensängers zu machen. Dies klappte jedoch nicht mehr. Das zeigt dafür wie schwierig es ist diese Art zu fotografieren. Das Glück am ersten Tag war wohl ganz auf meiner Seite. Dafür zeigte sich im Schilf ein Rohrschwirl und einige hübsche und fotogene Schilfrohrsänger und Klappergrasmücken waren ein guter Ersatz. Zwischendurch ging ich etwas auf Schlangen und Skorpionsuche und konnte mehrere Italienische Skorpione, Gelbgrüne Zornnattern, Ringelnattern und viele Würfelnattern und Smaragdeidechsen finden. Am See bei Gudo rasten versteckt zu dieser Zeit oft Reiher. Deswegen setzte ich mich am 21. für einige Stunden in die Beobachtungshütte und hoffte auf den Purpurreiher. Dieser flog dann auch direkt vor mir durch und landete Unweit entfernt auf einem Holzstrunk. Später waren es sogar drei Individuen. Dies stellte mich sehr zufrieden den als Zentralschweizer sieht man Purpurreiher nur selten. Durch hohe Anzahl an Ornithologen im Gebiet konnte trotz des ungünstigen Wetters immer wieder mal eine seltene Vogelart entdeckt werden. So zeigte sich am  24.4. der eigenartige Triel relativ nahe und sehr schön in einem Salatfeld. Am selben Ort war zudem eine Weissbartgrasmücke welche sich jedoch nicht fotografieren lassen wollte. Doch als entschädigung für diese konnte ich beim langen warten eine Männliche Wiesenweihe entdecken. Meine Ferien neigten sich dem Ende zu und auch wenn nicht der erhoffte ''Fallout' eintraf, bin ich mit der Qualität sehr zufrieden.

 

In der letzten Aprilwoche wendete sich das Blatt. Starker Regen setzte ein. Wer jetzt im Tessin war wurde von Seltenheiten Überhäuft. Ich konnte es deswegen nicht sein lassen und fuhr trotzdem ins Tessin. Ich hatte jedoch nur immer 2 Stunden Zeit vor oder nach der Arbeit. Trotz extremen Stress lohnte sich jeder dieser Abstecher. Beim ersten konnte ich endlich mein lang ersehnter Rotkehlpieper fotografieren. Ich sass etwas an und plötzlich sang ein zweiter direkt über mir auf einer Leitung. Als ich wieder zum Bahnhof eilte folgte ein dritter. Beim nächsten Abstecher faszinierte mich vorallem die unglaublich hohe Dichte an Kuckucken. Fast alle 200m waren meist 2-3 Kuckuck welche sich gegenseitig verfolgten. Dabei gelang mir ein Bild von einem Kuckuck Männchen und einem Weibchen in der selteneren Roten Farbvariation. 

 

Das erste Maiwochenende war ich leider wieder sehr verplant. Doch am Sonntag hatte ich immerhin fast ein ganzer Tag Zeit und das schlechte Wetter spielte mit. Es war von allen meinen Tagen der Höhepunkt im Tessin. 4 Rotkehlpieper, 2 Brachpieper, 5 Ortolane, eine sehr seltene Steppenweihe, 2 Wiesenweihen sowie 5 Rotfussfalken um nur mal die seltensten Arten zu nennen. Ein Monat wie dieser erhofft man sich in jedem Jahr, jedoch bleibt es umso spezieller wenn es doch nicht so oft eintrifft. Die Erlebnisse werden noch lange Zeit in Erinnerung bleiben und ich bin jetzt schon gespannt, was alles auftritt wenn im Frühling Wetter und Vogelzug ideal zusammenspielen und es zu einem Jahr wie diesem kommt.



16.02.2021  -  Hochalpiner Winter

Klirrende Kälte, Südwestwind bläst mir Schnee und Eis ins Gesicht, vor mir ein Abgrund und bizarre Felsformationen, die meisten haben den Winter langsam gesehen, ich bin zu ihm zurückgekehrt. Im Wallis auf Fast 2400m.ü.M. versuchte ich die wohl bekanntesten und typischsten Vögel der Alpen vor die Linse zu kriegen. Wie fast jedes Jahr trotze ich der kälte denn die Hoffnung das plötzlich ein Bartgeier oder Steinadler auftaucht, lässt auf einen Moment hoffen in dem man die eisigen Temperaturen schnell vergisst. Nach etwa einer Stunde, über einen Kilometer weit entfernt, sah ich zwei Steinadler. Sie landeten direkt nebeneinander an einem Steilhang. Natürlich viel zu weit weg für ein Foto aber dennoch ein schöner Start. Es dauerte auch nicht mehr lange und da kam etwas auf mich zu geflogen das die Steinadler wie Zwerge wirken lässt. Bartgeier! Er war noch viel weiter unten als ich doch mit dem starken Aufwind an der Felswand dauerte es nur Sekunden und er war direkt vor mir. So nah das ich ihn gar nicht auf das Foto brachte. Er kreiste noch eine Weile an der Felswand, setzte sich weit weg sogar mal kurz hin und schraubte sich kurz darauf in die Höhe und verzog sich dann wieder. Der Tag war gerettet. Das warten danach vertrieb ich mir mit dem Fotografieren von den Winzlingen des Hochgebirges. Den Alpenbraunellen und Schneesperlingen welche vor meinen Füssen herumhüpften. Die starke Thermik an diesem Tag veranlassten das es der letzte Flug war an dem der Bartgeier nahe war. Er zeigte sich zwar hin und wieder mal kurz, jedoch immer weit oben. Als ich langsam ans zusammenräumen dachte kam noch ein Steinadler in die Nähe. Dies ist sehr selten der Fall den die Steinadler sind relativ scheu und meiden die Nähe der Menschen. Er drehte ab und Flog Richtung Süden. Insgeheim hatte ich eine Hoffnung. Vielleicht fliegt er ja vor dem Matterhorn durch. Von meinem Standort aus hat man nämlich ein Bergpanorama mit vielen 4000er vor sich und und das Matterhorn ist direkt mittig eingebettet. Und meine Hoffnung (die Hoffnung die ich seit Jahren habe) bewahrheitete sich und der Adler präsentierte sich im völligen Alpenkitsch vor dem Matterhorn. Ein atemberaubender Moment für mich. Ich entschloss mich noch eine weitere Stunde zu bleiben. Hoch am Himmel kreiste wieder der Bartgeier sowie ein Steinadler. Plötzlich kamen von unten ein Steinadlerpaar. Also ein Bartgeier und drei Steinadler im selben Moment! Unglaublich. Die Adler kamen immer näher und besonders einer schaute relativ nahe kurz vorbei. Solche Tage gibt es nur sehr selten im Jahr. Und wie bereits im Jahr 2018 hatte ich das Glück zur Richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Danach verabschiedete sich langsam die Sonne und für Thermiksegler wie Steinadler und Bartgeier war der Ort nicht mehr attraktiv. Also machte ich mich total überwältigt von diesem Tag auf den nach Hause weg.

Als Segelspezialist ist der Bartgeier perfekt angepasst ans Leben im Hochgebirge.

Wie ein König auf seinem Thron präsentierte sich der Bartgeier in ''seiner'' Felswand.

Alpenkitsch vom Feinsten - Steinadler eingebettet zwischen Matterhorn  und Weisshorn



17.01.2021  -  Schnee, Eis und Rohrdommel

Der andauernde Schneefall nimmt kein Ende. Die ganze Schweiz ist bereits so unter dem Schnee bedeckt wie seit Jahren nicht mehr. Nachdem ich in der letzten Zeit vor allem in Hafenanlagen und an Uferpromenaden nach Wasservögel und Möwen ausschau hielt, war es meine erste Tour in ein Naturschutzgebiet. Einmal mehr der Klingnauer Stausee. Im Winter halten sich dort oft Rohrdommeln auf. Diese im Schilf zu finden ist sehr schwierig, jedoch kommt der Erfolg nur wer es versucht. Angekommen am Stausee bekam ich gleich ein Bild wie ich es noch nie gesehen hatte. Der ganze, sonst oft begangene Weg, war unter einer dicken Schneedecke begraben. Unzählige alte und massive Bäume hielten der Belastung nicht stand und brachen unter den Schneemengen zusammen. Der grossteil des Schilfs, indem ich ja eigentlich meine Rohrdommel suchen wollte, war unter Tonnen von Schnee begraben. Nur einige einzelne Schilfhalme schauten heraus. Zwei laut rufende Turmfalken verfolgten sich über meinem Kopf. Diese haben es jetzt besonders Schwer, denn unter solchen Schneemengen finden sie keine Mäuse. Bei solchen harten Wintern kann ein grossteil des Bestandes von Eulen und Greifvögel, welche auf Mäuse angewiesen sind einbrechen. Doch bei genauerem Hinschauen erkannte man den Grund warum diese Turmfalken sich jagdten. Das Weibchen hatte sich gut angepasst und konnte einen Bergpieper erbeuten. Das das Männchen ihr die Beute streitig machen wollte zeigt wie rar sie ist. Und etwas weiter, hinter einem Schneehaufen versteckt zeigte sich plötzlich einen Kopf den ich sehr gut kenne. Es ist die erhoffte Rohrdommel! Diese sparte ihre Energie sehr gut und bewegte sich kaum. Es folgten Stunden des wartens in der eisigen Kälte. Doch die Dommel blieb an ihrem Platz. Ein halbes Dutzend Bartmeisen brachten meiner Stimmung wieder etwas Aufschwung. Diese sind am Klingnauer Stausee nur selten zu sehen und heute präsentierten sie sich auf nur gerade 2 Meter Distanz! Ich widtmete mich wieder der Rohrdommel. Nach 4 Stunden warten schien sie sich entschlossen zu haben etwas Spazieren zu gehen. Ganz vorsichtig und langsam verliess sie das Versteck, kehrte wieder zurück, wiederholte die gleichen Meter immer wieder und lief dann etwas weiter über das Eis! Genau das erhoffte ich mir seit Jahren! Und noch besser war das der ganze Hintergrund aus Schnee bestand. Eine aussergewöhnliche Szene einer Rohrdommel! Immer wieder stolzierte sie nun etwas auf den Schneehängen herum. Nach einer halben Stunde und als die Dämmerung einbrach flog sie an eine Stelle wo sie doch etwas Schilf zur Deckung fand. Dann merkte ich langsam das ich wohl die kälte durch diesen Anblick völlig vergessen hatte und machte mich auf den Weg ins warme zuhause, wo sich mit einer ''Heissen-Schoggi'' der Tag perfekt ausklingen liess. 

So sieht mein erfüllter Traum aus. Die untypischen Lebensraumbedingungen lassen das wunderschöne Federkleid perfekt zur Geltung kommen.

Eingebettet hinter den Schneehaufen ist sie besonders Wachsam.

Die Bartmeisen zeigten sich auch von ihrer besten Seite.



09.01.2021  -  Ein hauch Arktis

Passend zum Titel war das erste, als ich mich am Morgen früh aus dem Haus machte, eine eisige Atemwolke aus meinem Mund. Ein anhaltendes arktisches Tief befindet sich aktuell über der Schweiz und die frostigen Temperaturen sind deutlich spürbar. Aber das sollte mich nicht abhalten, denn da ich momentan im Aufnahmeverfahren an der Kunsthochschule bin, komme ich im Moment nur selten aus dem Haus. Doch dieses Wochenende brauchte ich mal ein bisschen Abstand vom ewigen Arbeiten und wollte mal wieder in der Natur etwas abschalten. So ging ich am Samstag ins Nachbars Dorf und suchte dort mal schnell den Bootshafen ab. Eine Eiderente, die letzte welche früher zu einem Trupp gehört hat welcher im Reussdelta anzutreffen war, war schnell gefunden. Diese grösste Europäische Ente dürfte die Kälte gut überstehen. Eiderenten haben die feinsten Daunenfedern von den Enten, welche auch für teure Daunenkissen sehr beliebt sind. Nach diesem Start fotografierte ich noch etwas die zahlreichen Sturmmöwen und konnte dabei noch zwei Steppenmöwen entdecken. 

 

Am Sonntag Morgen ging es dann schon in aller frühe um 05:00 aus dem Bett und die kälte war noch deutlicher Spürbar. Wieder war es eine arktische Ente die mich aus dem Haus lockte. Jedoch etwas weiter weg als Gestern. Am Genfersee überwintert bereits zum zweiten Mal in Folge ein Eisenten Männchen. Eisenten habe ich zwar sowohl in der Arktis als auch in der Schweiz schon öfters gesehen, das spezielle an dieser ist jedoch das sie komplett im Prachtkleid ist. Ein solcher Anblick ist extrem selten in diesem Land, da sie sich in der Regel im Jugendkleid oder in der Mauser befinden. Denn Eisenten sind sich fast immer am Mausern, denn sie wechseln im Gegensatz zu vielen andern Vögel ihr komplettes Gefieder dreimal im Jahr. Nach drei Stunden fahrt kam ich im Hafen von Lausanne an und das Model unter den Enten war schnell gefunden. Extrem lange Spiessfedern am Schwanz, Schmuckfedern an den Flügeln und die elegante Gestalt liessen die kälte Schnell vergessen. Sie war zwar fast permanent am Schlafen doch nach etwa einer Stunde hatte ich trotzdem einige Bilder auf der Karte und als die Eisente dann wegen eines Bootes abflog und in einem Teil des Hafens landete welcher im starken Gegenlicht war machte ich mich auf den Rückweg. 

Während der Heimfahrt bei klarem Wetter und Sonnenschein entschloss ich mich noch ein kleiner Stopp in Ruswil bei Luzern zu machen, bevor ich mich wieder an die Arbeit setzte. Dort hatte sich nämlich auch noch ein arktischer Gast auf einem Bauernhof breit gemacht. Eine Schneeammer. Schneeammern sind sehr selten in der Schweiz anzutreffen und es ist die erste die ich hier zu Gesicht bekam. Sie haben mich zwar auf meiner Reise nach Spitzbergen begleitet, aber das liess meine Freude an dem hübschen Daunenkügelchen nicht abdumpfen. Auf nur wenige Meter präsentierte sie sich im schönsten Licht und brachte so dem Tag den perfekten Abschluss.

Mit ihrem Kontrastreichen Gefieder und der eher seltsamen Kopfgeometrie ist die Eiderente unverwechselbar.

Prächtiger Eisentenerpel beim streching nach einer langen Schlafpause...

Passend zu ihrem Namen präsentiert sich die Schneeammer wunderschön im Abendlicht in ihrem Element.



01.01.2021  -  Jahresbeginn am Bodensee

Wolken prägen den Himmel, ein dichtes grau verleiht dem mächtigen Bodensee eine mystische Stimmung. Ich begebe mich Richtung Steinacher Bucht in Arbon. Über mir fliegt ein Prachttaucher eine Runde entlang des Ufers allerdings ist meine Kamera noch im Rucksack. Viele Möwen sind innerhalb der letzten Woche eingeflogen. Die meisten sind Steppenmöwen, welche bis vor einigen Jahren noch nicht mal als eigene Art beschrieben waren. Ein paar Mittelmeermöwen, viele Sturmmöwen, ein in einem Schwarzhalstauchertrupp versteckter Ohrentaucher sowie drei Singschwäne waren schöne Neujahresbeobachtungen. Etwas weiter Weg an der Mündung der Steinach, konnte ich weit draussen auf dem See noch eine Silbermöwe entdecken. Zwei elegante Höckerschwäne präsentierten ihr reines Gefieder mit grossem stolz wunderschön und vom grössten zum kleinsten Wasservogel waren auch hübsche kleine Krickenten unterwegs. Auf der Schlickbank folgte das Highlight. Ein Austernfischer. Dieser war extrem zutraulich und marschierte in einem stolz immer wieder mehrere Meter an mir vorbei. Solche Beobachtungen zeigen warum es sich auch in der grössten Kälte lohnt nach draussen zu gehen. Die Kälte ist dann schnell vergessen und ich merkte auch erst als ich von meiner liegenden Position auf der Schlickbank aufstand, dass ja mein ganzes Bein im nassen Sand gelegen war. So schnell kann die Kälte dann auch wieder zurück kommen...  Aber dank einigen verspäteten Silvesterraketen machte sich der Austernfischer aus dem Staub und so ich mich auf den Weg in die warme Stube, wo sich der Abend nach einem solch schönen Tag dick eingekuschelt und mit einem guten Film gleich noch besser ausklingen lässt.

Das dieser Höckerschwan das Sinnbild für Eleganz ist scheint er zu wissen.

Invasive Muscheln welche im Bodensee massiv vorkommen bilden die Nahrungsgrundlage um dem Austernfischer das überwintern in der Schweiz zu ermöglichen.