Blog 2017


02.09.2017  -  Doppelschnepfe in Nuolen (SZ)

Dieses Jahr fand am 1. und 2. September Schweiz weit das Birdrace statt. An diesem versuchten mehrere Teams innerhalb von 24h möglichst viele Vogelarten zu entdecken. Leider hatte ich am Freitag keine Zeit und konnte deswegen nicht mitmachen. 

Doch am Samstag Morgen ging ich bei strömenden Regen kurz ins Nuolener Ried in der Hoffnung auf Limikolen. Einige Bruchwasserläufer, Kampfläufer flogen herum, dann kamen Birdrace Kollegen Dennis, Simon, Patrick und Eric und wir unterhielten uns kurz. In unserer Blickrichtung flog auf einmal ein kräftiger Gebauter Schnepfenvogel auf mit Bänderung auf den Flügel. Dies verschlug uns allen kurz die Sprache. Der Vogel landete gleich wieder und wir sahen ihn nicht mehr. Alle wussten, das muss die sehr seltene Doppelschnepfe gewesen sein. 10min später Flog sie hoch über unseren Köpfen eine grosse Schleife und ich konnte einige schlechte Belegfotos machen, auf denen man immerhin die Artentypischen Merkmale erkannte. 

Darauf hin verabschiedeten wir uns und auf dem Rückweg sah ich noch den seit einigen Tagen anwesenden Knutt. Ein wirklicher Glückstag und auch wenn meine Birdrace Kollegen nicht gewonnen hatten, hatten sie definitiv die beste Art auf der Liste!



26./27.08.2017  -  Doubs bei St. Ursanne (JU)

Die Doubs bei St. Ursanne besuche ich fast jährlich um ihn ihrem klaren Wasser Fische aufzuspüren. 

Nun war mal wieder Zeit ein Wochenende am goldenen Fluss im Jura zu verbringen. 

Tag 1: Anreise, Hotelbezug, Schnorchel und Badehose schnappen und bei knapp 28 grad in den kühlen Fluss springen. Was gibt es schöneres! Im langsam Fliessenden entwas tieferen Wasser traf ich auf viele Egli (Flussbarsch), Rotfedern und Alet. In den flacheren Strömungsreichen Wasser waren zahlreiche grosse Strömer unterwegs. Die flinken Fische sind nur noch an sehr wenigen Flüssen in einem guten Bestand vertreten.

Der Abend bei einem Feinen Znacht direkt am Fluss bei der berühmten, alten  Brücke in St. Ursanne ausklingen lassen und gestärkt schlafen, denn am nächsten Tag brauchte ich definitiv mehr Energie.

 

Tag 2:  Nun ging es Flussaufwärts zu einer Flussverengung mit Stromschnellen. Dort hoffte ich auf die berühmte Doubsforelle. 

Diese liess nicht lange auf sich warten. In meinem etwa 50m langem Abschnitt waren mehrere anwesend. Darunter ein wahrer Riese von ca 60cm. Wo die Strömung nachliess dominierten grosse Barben bis etwa 90cm. In den Randbereichen wimmelte es von Elritzen und Strömern und unter den Steinen fanden wir viele Bartgrundeln (Bachschmerlen) sowie einige Groppen. 

Es ist schön zu sehen das es dem Fluss offenbar etwas besser geht als Jahre zuvor. Das es einige Jahrzehnte zuvor (vor dem Kraftwerkbau) eines der besten Gewässer der Schweiz war und das nur noch ein Bruchteil des Fischbestandes ist der einst in dem schönen Fluss lässt einem Nachdenklich werden.

 

 

 



29.07.2017  -  Berner Alpen und ihre ''Besonderheiten'' (BE)

Wenn es in den Bergen wärmer wird, kommt es in den letzten Jahren zu interessanten Ereignissen. Besonders in den Berner, Freiburger und Walliser Alpen sammeln sich dutzende Gänsegeier und verbringen den Sommer dort. Selten gesellt sich sogar ein Mönchsgeier dazu.

Ich war bereits 2 Jahre zuvor mal in Jaun und habe das ganze Bestaunt und da es so imposant ist, die Riesigen Vögel zu betrachten wiederholte ich dieses Vorhaben.

Von Boltigen aus wanderte ich einen extrem steilen und anstrengenden Bergweg Richtung Walopsee. Immerwieder zogen über unsern Köpfen Gänsegeier ihre Runden. Zwischendurch kam ein Schlangenadler zum vorschein, dieser Ist seit wenigen Jahren mit wenigen Paaren als Brutvogel im Wallis und Tessin vertreten, in den anderen Regionen ist er jedoch immer noch sehr selten.

Oben am See angekommen haben sich die Geier wieder etwas verzogen. Ich wartete noch 2 Stunden indem es 2 ¨Überflüge gab.  Ich war zwar nicht ganz zufrieden aber andere Alpine Arten wie der Apollofalter waren ein schöner Zeitvertreib. 

Als ich den Heimweg ins Tal antrat entdeckte ich eine Aspisviper in einer kleinen Tannel. Ich habe schon mehrere Aspisvipern gesehen aber noch nie, dass sich eine in den Tannenäste versteckte.

Schlussendlich war es trotz verhältnismässig wenigen Geiern ein gelungener Tag und das Feierabendbier war definitiv verdient nach insgesamt 1200 Höhenmetern.



17./21.07.2017  -  Zwergdommeln am Greifensee (ZH)

Die heimliche Zwergdommel gehört schon seit ich sie kenne zu meinen absoluten Favouriten. Bisher haben sich meine Fotoansitze nicht ausbezahlt und dies wollte ich Nachholen. 

Am 17. machte ich meinen ersten Versuch. Relativ schnell entdeckte ich ein diesjähriger Jungvogel beim Versuch kleine Fische und Libellen zu fangen. Er zeigte sich herrlich von der besten Seite, im besten Licht und in allen Posen (inkl. Pfahlstellung) und liess eigentlich nichts mehr zu wünschen übrigen. 

Doch für mich reichte dies dennoch nicht... Mein Ziel war es das schöne Männchen abzulichten. Mit seinem Cremefarbenen Bauch und dem Schwarzer Strukturen auf dem Kopf und Flügel sind sie für mich wunderschön anzusehen. An einem zweiten Anlauf 4 Tage später klappte es wie auf Anhieb. Zuerst Kamm sie angeflogen und landete in der Oberen Schilfzone, sofort kam ein Jungvogel und liess sich Füttern. Die Szene ist zwar etwas versteckt durchs Schilf passiert, trotzdem ist es ein wirklich nicht alltäglicher Moment so etwas Festzuhalten.

Darauf Flog das Männchen entgegen meiner Erwartung direkt auf mich zu und versteckte sich in einem Schmalen Schilfstreifen 10m neben mir. Durchs Schilf konnte ich sehen wie sie nach vorne lief. Etwa in der Hälfte fing er nochmals einen kleinen Fisch allerdings geschah die Szene im dichten Schilf. In den letzten Schilfhalmen dieses Streifens war sie praktisch Frei und flog sogleich davon. Zum Glück gelang mir davor noch ein Bild. Sie sind wirklich unglaublich Heimlich. 

Keine 10min später Landete das Weibchen ganz oben auf dem Schilf, leider so nahe das ich zu kämpfen hatte sie komplett aufs Bild zu kriegen. 

Als die Dämmerung einbrach entdeckte ich nochmals eine Junge Dommel etwa 5m von mir entfernt! Ein unglaublicher Tag!



03.07.2017  -  Schwarzstirnwürger Krümmi (FR)

Schon lang ist es her als der Schwarzstirnwürger in der Schweiz noch Brütete. Nicht ganz so lange aber auch schon einige Jahre ist der letzte Nachweis eines Durchzüglers.

Umso spezieller war diese Meldung. 2 Schwarzstirnwürger während der Brutzeit in einem geeigneten Habitat?! Ich ging hin und tatsächlich waren zwei Vögel anzutreffen. Während einer sich auf wenige Meter präsentierte war der andere Relativ schüchtern. Jungvögel konnten keine später Festgestellt werden. Dafür Fotografen welche die Wege verliessen und dem Heckenverlauf folgten. So etwas wirft nich nur ein sehr schlechtes Licht auf Fotografen sondern ist ebenfalls Respektlos gegenüber der Natur und darf NICHT vorkommen!



20.05.-02.06.2017  -  Arktisreise

Es war Zeit mir ein langersehnter Traum zu verwirklichen. Eine Reise nach Spitzbergen! Zusammen mit Peter Zeller, Lucas Lombardo und Claudio Koller machten wir uns mit einem Stopp in Schottland hinauf zum 78. Breitengrad. 

Kurz zusammengefasst, geniale Reise, super Essen, perfektes Wetter und (fast) alles was man sehen konnte haben wir auch gesehen.

 

Um die ganzen Eindrücke und all die Arktischen Tierarten zu sehen möchte ich hier auf ''Gallerie Welt - Arktis'' verweisen.



31.03-04.05.2017  -  Waldkauzbrut (SZ)

In einer kleinen Hütte am Waldrand, welche von der LBA verwaltet wird, nistet seit einigen Jahren ein Waldkauz unter dem Dach. Ich durfte die Brut betreuen und konnte so einen einzigartigen Einblick in die Aufzucht der Jungen Kriegen.

 

31.03.  Die Waldkauz Küken sind wie mir mitgeteilt wurden vor 2 Tagen geschlüpft. Ein Ei war dabei noch nicht offen. Als ich eintraf konnte ich alle Küken auffinden. Auch das letzte hatte es geschafft. Dank dem sehr grossen Mäuseangebot können 5 Jungvögel aufgezogen werden. Waldkäuze legen bei guten Bedingungen einen Nahrungsvorrat an. Deswegen lagen etwa ein duzend Waldmäuse um das ''Brutfass'' herum.

 

18.04.  Einige Tage später sind die Käuze bereits um einiges gewachsen und haben erste Federn bekommen. Gut zu sehen wie viel sie in dieser Zeit fressen ist es anhand des Mäusevorrates, dieser hat sich nämlich auf lediglich noch eine Maus reduziert.

 

04.05. Gestern sind 4 der 5 Käuze ausgeflogen. Einer, wohl dieser, welcher auch mit etwas Verzögerung geschlüpft ist, war noch im Dachboden und zeigte erste Flugversuche. Da ich ihn nicht lange Stören wollte knippste ich nur etwa 5 Bilder und liess ihn anschliessend in  Ruhe. 

Hoffentlich überleben ''die kleinen'' die rauen Bedingungen in der Natur!

 



21./29.01.2017  -  Raritäten im Tessin

Nach der Ohrenlerche geht es mit Raritäten weiter! Ein Fichtenammer Einflug wurde bereits in den umliegenden Länder registriert. Gezielt wurden deswegen auch in der Schweiz die grossen Goldammer Trupps an denen sie sich im Winter gerne anschliessen abgesucht. Mit Erfolg! In Riazzino wurden in einem riesen Goldammertrupp welcher wohl über 100 Ammern aufwies gleich mehrere Fichtenammern entdeckt! Fichtenammern sind in Mitteleuropa sehr selten, vor diesem Einflug gab es in der Schweiz erst 1 Nachweis aus den 70er Jahren!

Sofort machte ich mich am kommenden Wochenende auf den Weg und konnte sie oft in den Baumkronen weit weg sehen. Es waren wohl 4 reine Fichtenammern und ein Hybrid. Da sie sich nie wirklich schön Präsentierten beschloss ich mein Glück eine Woche später nochmals zu versuchen.

Ein Tag bevor ich losging erreichte eine weitere Meldung aus dem Tessin meine Aufmerksamkeit. Ein Heiliger Ibis am Lago di Gudo, nur wenige Kilometer von Riazzino entfernt.  Diese Art ist eigentlicht nicht besonders Beliebt. Sie wurde vor Jahrzehnten eingeschleppt und besonders in Frankreich macht sie grosse Probleme. Doch wenn schon mal einer am Weg ist liess ich mir dies nicht entgehen. 

Am See angekommen entdeckte ich ihn in einem Baum zusammen mit Graureihern und Silberreihern. Da er viel zu weit weg war für gute Fotos verlor ich nicht zu viel Zeit und widmete mich wieder den Fichtenammern. 

Anstatt wie letztes Mal jedem Ruf  ''da obe häts eini'' nachzugehen, platzierte ich mich vor einem Strauch der in Fotodistanz lag. Auf einmal tauchte das Weibchen darin auf. Und Flog nach 3 Fotos schon wieder weg. Etwas später hielt sich auch mehrere Minuten das schöne ausgefärbte Männchen im letzten Abendlicht auf. Leider hatte es den wohl mit den meisten Ästen bestückten Platz ausgewählt. Trotz allem eine sehr gute Beobachtung!



17.01.2017  -  Ohrenlerche am Flughafen Zürich (ZH)

Nicht schlecht staunte ich als mich Gestern Abend die Meldung einer Ohrenlerche in der Landeanflugszone des Flughafen Zürich erreichte. Diese ist extrem Selten in der Schweiz und die letzte ist schon fast 10 Jahre her! 

Am nächsten Tag fuhr ich los und dank Zahlreichen anderen Ornithologen war sie mitten auf einem Feld, auf etwa 80m Distanz zu finden. In der eisigen kälte (Minustemperaturen und starker Biese) dazu noch die grosse Distanz auf den kleinen Vogel konnte man nicht viel mehr als Belegbilder schiessen. Trotzdem ein sehr hübscher Vogel und die erste grosse Rarität im Jahr 2017! Vielen Dank an den Entdecker!



07.01.2017  -  Waldkauz bei Bern (BE)

Seit einigen Jahren ist in einem Park bei Bern ein Waldkauz ein jährlicher Wintergast. In einer Baumhöhle präsentiert er sich von seiner schönsten Seite. Diese Gelegenheit machte ich mir zu nutzen und besuchte ihn als etwas Schnee gefallen ist und so das Bild noch etwas stimmungsvoller wird. Kurz gesagt ein erfolgreicher Tag mit dem Höhlenwächter ;)

 

Anhang: Leider hat der Waldkauz den Winter 2017 / 2018 nicht mehr überlebt...