Blog 2018



19.11.2018  -  Schachwürger 1.Nachweis

Nach dem Terekwasserläufer schon fast etwas unglaublich das erneut eine Hammerart in der Schweiz auftauchte. Ein Schachwürger! Das erste mal das der aus Usbekistan stammende Vogel in der Schweiz war und auch im restlichen Westeuropäischen Gebiet gibt es kaum nachweise. 

Der hübsche Würger war ganz untypisch in einem Waldstück in der nähe von Yverdon und lockte hunderte Schaulustige an. Immerwieder schnappte er sich Wespen und frass diese sofort. Einmal, als ich leider nicht anwesend war sogar eine Maus! 

Nach einer Woche verschwand der Vogel wieder...



16./ 30.09.2018  -  Bodenseetrips (TG)

 

Nachdem ich bereits zwei Wochen zuvor einige Stunden auf dem Bodensee verbrachte und ich mehrere Schmarotzerraubmöwen  entdeckte versuchte ich meine Momentane Glückssträhne zusammen mit Stefan Wassmer fortzusetzen und wir fuhren erneut auf den Bodensee. 
Von Friedrichshafen aus starteten wir Richtung Seemitte und konnten nach kurzer Zeit Zwergmöwen auf minimale Distanz ausfindig machen. 

Die Stunden verflossen danach ohne Erfolg bis seine verdächtige Möwe mit hellem Kopf zwischen den Haubentauchern auftauchte. Wir peilten sie an und es hat sich gelohnt! Eine Falkenraubmöwe! Das erste mal das ich diese Art sehe in der Schweiz und dazu noch eine helle Morphe! (Diese finde ich etwas schöner als die dunkle). Nach ausgiebigem Fototermin verabschiedete sie sich und Flog nach Romanshorn weg. Was für eine Entdeckung! 2018 war dies erst die 2. Falkenraubmöwe auf dem Bodensee und in der Schweiz! 

Während der Rückfahrt sahen wir in der ferne eine Schmarotzerraubmöwe die irgendwo vor Eriskirch landete sie. Wir entschlossen uns noch einen Abstecher dort hin zu machen. Leider fanden wir sie nicht mehr. Doch wie auf dem Nichts sauste ein anderer Vogel der von der Silhouette her der Falkenraubmöwe glich, aber viel kleiner war vor unserem Boot durch. Es reichte gerade so knapp um noch ein Bild zu schiessen. Es war ein Merlin auf dem Durchzug! Der Merlin ist der kleinste Falke und man kriegt in nur selten zu Gesicht. 

Zurück in Friedrichshafen gönnten wir uns ein Feierabendbier und konnten auf den sehr erfolgreichen Tag anstossen.

 



08.09.2018  -  TEREK!!! am Bielersee (VD)

Für viele Ornithologen ist der Terekwasserläufer eine absolute Traumart und viele erhofften das sich einer endlich mal in die Schweiz verirrt. Diese Hoffnung zog sich über Jahrzehnte bis per Swiss Bird Alert eine Meldung kam. Terekwasserläufer im Hagneckdelta...

Während wohl die halbe Schweizer Ornithologen und Fotografen Szene sich auf dem Weg machte hatte war ich zu spät, um den Weg bis an den Bielersee noch bei Tageslicht zu schaffen. Also versuchte ich es am nächsten Tag und zum Glück war er noch anwesend! Im schönsten Licht präsentierte er sich am Morgen auf den Steinen etwa 30m entfernt. Nebenbei waren noch Fischadler, Zwergstrandläufer, Grünschenkel, Alpenstrandläufer anwesend. EINFACH NUR TOP!!



05.09.2018  -  Endlich ein fotogenes Odinshühnchen! (NW)

Eigentlich beginnt diese Geschichte schon eine Woche früher in Stein am Rhein. Ein anderes Odinshühnchen war dort längere Zeit anwesend aber immer weit weg. In der Hoffnung das es mal näher kommt verbrachte ich 2 Tage dort. Vergebens.. Darauf hin wurde es nicht mehr Gesichtet und ich musste die Hoffnung von einem formatfüllenden Bild, wie man es von dieser Art kennt abschminken. 

Doch in Stansstad tauchte wenige Tage später in einem Kanal mitten im Dorf ein weiteres auf. Im letzten Abendlicht erwischte ich dieses und konnte das ''Härzige Vögeli'' endlich auf wenige Meter geniessen.



10.08.2018  -  Zwischen Schwimmern und Neozonen (BS)

Unbeliebte Neozonen haben sich im Basler Rhein breitgemacht. Kessler- und Schwarzmundgrundeln. Die kleinen Grundeln kommen ursprünglich aus dem Schwarzen Meer und vertragen Süss- sowie Salzwasser. Im Balastwasser der Schiffe konnten sie sich mit der Eröffnung des Rhein-Main-Donaukanals verbreiten. 

 

Ich wollte nicht nur diese Fische auffinden, mich nahm es auch sehr wunder ob es wirklich so extrem ist wie alle Erzählen, also Reiste ich nach Basel.

 

Der Rhein war dank Feriensaison und über 30 Grad Lufttemperatur ein echter Bademagnet und voller Menschen. Trotzdem fand ich eine etwas ruhigere Zone und tauchte ab. Die Geschichten stimmten. Zwischen 10 und 30 Grundeln fand ich auf nur einem Quadratmeter! Die Winzlinge sind von nahem eigentlich ziemlich hübsch, aber wenn der ganze Boden des Rheins so aussieht verstehe ich die Problematik...



02.-05.08.2018  -  Fischfauna Tessin (TI)

Südlich der Alpen im Tessin lebt eine Fischvielfalt die sich von dem Rest der Schweiz unterscheidet. Die Fischarten der Schweiz werden vorwiegend vom Rheingebiet bestimmt. Im Tessin kommen sie von weiter südlich, dem Po Einzugsgebiet. So gibt es im Tessin 15 Arten, welche nur dort zu finden sind.

 

Tag 1: Meine Suche startete ich am kleinen Lago di Origlio. Dort erhoffte ich mir neben den dort häufigen Neozonen Forellenbarsch und Zwergwels die Schwarzfeder, eine südliche Verwandte der Rotfeder. 

Abgesehen vom Zwergwels funktionierte es Einwandfrei und ich konnte Sonnenbarsch, Schwarzfeder und sogar den scheuen Forellenbarsch vor die Linse kriegen.

 

Tag 2: Weiter ging es zu meinen Lieblings Tessinern, den benthisch lebenden Kleinfischen Cagnetta und Ghiozzo. Im Lago Maggiore zwischen Tenero und Locarno fand ich eine Stelle wo es von Cagnettas wimmelte. Zwischendurch kreuzten Rotaugen und junge Cavedanos (südliche Verwandte des Alets) den Weg. Innerhalb von drei Stunden fand ich auch die seltenere Ghiozzo zweimal. 

 

Tag 3: Nun war es Zeit dem Hitzesommer eine dementsprechende Abkühlung zu gönnen. In der etwa 14 Grad kalten Maggia suchte ich etwas abseits des Badetourismus nach Südbarben (Barbos), Hundsbarben, Strigione - südliche Art des Strömers und Italienischen Elritzen. Am Ende des Tages sind bis auf die Hundsbarbe alle Fische gefunden. Was mich besonders gefreut hatte waren die Südbarben welche ich beim Bewachen der Laichgrube entdeckt habe. Ein faszinierender Anblick!

 

Tag 4: Abreisetag. Doch zuvor ging ich noch am Morgen in die Mellezza um nochmal ein Versuch für die Hundsbarbe zu starten. Nach einigen Stunden fand ich immerhin ein Jungfisch und ein grosser Cavedano. Von einer hohen Brücke über die Mellezza Schlucht erblickte ich ein grosser Südbarben Albino. Diese sind ebenfalls sehr selten!

 

In den 4 Tagen konnte ich etwa die Hälfte der Tessiner Arten begegnen. Nächstes Jahr sind dann die anderen Arten dran. Ich freue mich schon jetzt!



27.07.2018  -  Totale Mondfinsterniss in der Schweiz

Nach dem Blauen Supermond im Januar kam nun das zweite spektakuläre Lunare Ereigniss in diesem Jahr. Die Totale Mondfinsterniss, auch Blutmond genannt. 

Für dieses Ereigniss ging ich auf den Uetliberg da dieser locker zu erreichen war und nicht stark von der Lichtverschmutzung der Stadt betroffen ist. Bereits im Zug hinauf merkte ich dass ich nicht der einzige mit dieser Idee war. Oben war schon fast Hallenstadion feeling und es stapelten sich die Menschen. Nicht gerade das was ich mir vorstellte aber man hätte es ja ahnen könne... Trotzdem, der Mond zeigte sich über dem Zürichsee und in Vergesellschaftung mit dem Mars und die Bilder waren im Kasten. Zeit zum den Massen zu entkommen.



13.05.2018  -  Amphibien am Flughafen Zürich

Vor der Landebahn des Zürcher Flughafen hat es ein sehr gutes Amphibiengebiet. In der Dämmerung ging ich mit meiner Taschenlampe die Tümpel absuchen. Zuerst fand ich vorallem Grasfrösche. Doch die Rufe der Laubfrösche waren nicht zu überhören. Plötzlich waren sie überall und in diversen Farbmorphen anzutreffen. Beim Retourgang entdeckte ich am Rand des letzten Tümpels noch die seltene Kreuzkröte. Der kurz Ausflug nach dem Feierabend war somit geglückt.



12-19.03.2018  -  Nordlichter und Arktische Überwinterer in Tromsø

Ganz spontan entschied ich mich eine Woche vor meinem Flug eine Reise zu den Nordlichter zu machen. Anstatt wunderschönem Wetter wie es 2 Monate lang hielt gab es abgesehen von einem Tag Schnee, Schnee und nochmal Schnee. Jede Art musste mühsam Erkämpft werden und die Nordlichter blieben mir am letzten Abend doch noch vergönnt. 

Mehr Bilder auf ''Gallerie Welt - Tromso'''



10.03.2018  -  Von der Schwarzkopfmöwe (SG) zum Seeadler (AG)

In Rapperswil überwintert seit einigen Jahren eine Schwarzkopfmöwe und ist sehr fotogen. Da sie langsam im Brutkleid war nahm ich sie mir an diesem Morgen vor. Nach einer Stunde hatte ich die Bilder die ich wollte und ging weiter an den Klingnauer Stausee. Was ich nicht wusste, zur selben Zeit wurde ein Seeadler dort entdeckt! Während die halbe Schweiz nervös ob er noch dort sein wird sich auf den Weg machte, lief ich gemütlich und unwissend dem See entlang und Fotografierte die anwesenden Krickenten. Bis ich auf Vereinskollege Merlin traf, der mich dann Informierte. Schlussendlich ging ich mit Nahaufnahmen eines Seeadlers nach Hause, solche Tage dürfte es öffters geben :D



13.02.2018  -  Könige und Überlebenskünstler der Alpen (VS)

Jedes Jahr verbringe ich einen Tag beim ''Bartgeiern'' auf dem Gemmipass. Dort hat man besonders gute Chancen dem Bartgeier etwas näher zu kommen.

Jedoch sind zwei Versuche zuvor gescheitert, einmal hing eine Wolke über dem Felskessel indem die Bartgeier hochsteigen, beim anderen mal Flogen sie nur weit oben drüber. 

Dieses Mal war das Wetter perfekt und ich war guter Stimmung. Minus 20 Grad, leichte Biese konnten mich nicht abschrecken. 

Oben angekommen begrüssten mich die stationären Alpenbraunellen und Schneesperlinge. Diese kommen bis auf 20 cm und lassen sich hervorragend Fotografieren. 

Nach etwa einer Stunde tauchte weit unten ein Bartgeier auf, keine Minute später hatte er sich dank der starken Thermik in diesem Kessel bereits auf unsere Höhe geschraubt. Im Verlauf des Tages kamen etwa 3 mal Bartgeier vorbei, dazu selten mal Kolkraben und Alpendohlen, und die vorher genannten Singvögel waren ständig präsent. 

Besonders gefreut haben mich die Steinadler, an diesem Tag haben sie ausnahmsweise mal ihre scheue verloren und kamen sehr nah, das ist sehr selten auf dem Gemmi! 

Besser könnte ein kalter Tag auf über 2000 m.ü.M. nicht sein!



20.01.2018  -  Bergvögel in Arosa (GR)

In Arosa lassen sich einige Meisenarten, Tannenhäher und oft auch Eichhörnchen (bei meinem Besuch hatte es allerdings so viel Schnee das diese mir nicht vergönnt waren) auf nächste Nähe fotografieren und auch zum Teil aus der Hand füttern. 

Nach meiner Ankunft machten sich vor allem Tannenhäher bemerkbar. Zudem landete kurz ein Eichelhäher der allerdings etwas zu scheu wirkte und sich gleich wieder verabschiedete. 

Etwas weiter oben traf ich schlussendlich auf Haubenmeisen, wegen denen ich vor allem gekommen bin sowie Tannen und Kohlmeisen. 

Als der Schnee wieder stärker wurde machte ich mich auf den Heimweg. Am nächsten Tag war die Strasse nach Arosa gesperrt wegen den enormen Schneemassen. Glück gehabt!